Im Schwarm

Michael Fehr , Troller / Schnellmann / Sartorius / Baumann / Fehr

Im Schwarm

Der gesunde Menschenversand, 2018
Audio-CD, 58 Minuten
978-3-03853-087-9

25,00 CHF

Blues ist für den Autor, Musiker und Performer Michael Fehr eine Geschichte, die nach sich selbst klingt. Manchmal wuchtig, manchmal zerbrechlich, manchmal herrscht Ruhe, manchmal wird es laut. Seine Geschichten verhandeln existenzielle Zustände wie Wut, Angst und Bosheit genauso wie Güte, Liebe und Hoffnung. Und sie sind als Kompositionen so geschrieben, dass Sinn und Klang sich gegenseitig tragen.

Als Michael Fehr auf den Gitarristen und Komponisten Manuel Troller trifft, wird aus deren Musikalität in gemeinsamer Suche und enger Zusammenarbeit tatsächlich Musik, d.h. die Geschichten manifestierten sich in einer musikalischen Form. Genauso wie die Texte von Fehr sind die Songs Erzählungen, die keine klassische Geschichte mit Handlungsstrang darstellen, es geht um existenzielle Erfahrungen, die oftmals im Verborgenen bleiben. Manchmal – als maximal reduziertes Klangbild – lässt ein Song diese Erfahrung vor dem inneren Auge auferstehen. Einfache Worte, Tonfolgen werden bewusst gesetzt, manchmal in einem Spannungsverhältnis zueinander; der bewusste Einsatz von Variationen und Wiederholungen, von Pausen, Stille, Dynamik und Tempi erschaffen eine Dramaturgie. Puls und Wortsinn, die in der Musik und in Texten oft getrennte Wege gehen, werden zusammengeführt. Dabei werden die Instrumente – insbesondere die Gitarre – zu Erzählstimmen, die Stimme zum Instrument.

Die Songs wurden in den letzten drei Jahren im Duo oder zusammen mit Andi Schnellmann (Bass), Julian Sartorius (Perkussion) und Rico Baumann (Perkussion) auf die Bühne gebracht. Das Studioalbum “Im Schwarm” vereint nun neun dieser Songs.

Mit Ausnahme von einer Hand voll Overdubs wurde das Album live im Studio eingespielt, um einen maximalen Grad an Interaktion zwischen den einzelnen Protagonisten zu erreichen und abbilden zu können. Während Fehr stimmgewaltig zwischen Artikulation, Sprechgesang, Rezitation und Gesang wechselt, gestalten die Instrumentalisten fordernd und reagierend mit Akzenten, Harmonik, Phrasen, Pausen und Repetition. Der Sound führt die existenziellen Geschichten zum radikalen, rohen Blues – ein einzigartiges musikalisches Ereignis!


Hörproben

Mädchen




Ein Rebhuhn auseinandernehmen




Ausserholligen Baumwollfeld




Michael Fehr

Erzähler, geboren 1982, aufgewachsen in Gümligen bei Bern. Er studierte am Schweizerischen Literaturinstitut und am Y Institut der Hochschule der Künste Bern. Fehr tritt auf als Redner, spielt Konzerte mit seinen eigenen Programmen und in Kollaborationen, wirkt mit in Theaterstücken und Filmen und gibt Workshops. Zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem der Kelag-Preis am Ingeborg-Bachmann-Preis für den Roman "Simeliberg".

Bild: Franco Tettamanti


www.michaelfehr.ch

Troller / Schnellmann / Sartorius / Baumann / Fehr

Michael Fehr studierte am Schweizerischen Literaturinstitut Biel und am Y Institut der Hochschule der Künste Bern. Er ist Erzähler und lebt in Bern. Schweizer Literaturpreis 2018 für "Glanz und Schatten".


Manuel Troller, Gitarrist und Komponist. Auftritte mit Schnellertollermeier, Julian Sartorius, als Solokünstler u.v.a.


Andi Schnellmann, Bassist und Komponist. Unterwegs mit Schnellertollermeier, Monotales, Akku Quintet u.v.a.


Julian Sartorius, Schlagzeuger und Komponist. Auftritte als Soloperformer, mit Manuel Troller, dem Colin Vallon Trio u.v.a.


Rico Baumann, Schlagzeuger und Komponist. Unterwegs mit True, Le Rex, James Gruntz u.v.a.



Bild Fehr/Troller: Franco Tettamanti

Presse

NZZ am Sonntag, 18. November 2018

So dringlich, absurd und erschütternd war der Schweizer Rock schon seit langem nicht mehr. Wir wagen die Prognose: Wenn alle Blüten der Saison vergangen sind, wird Michael Fehrs düstere Wucht ein Fanal bleiben.

Luzerner Zeitung, 9. November 2018

Natürlich setzt die Band Akzente, rumpelt und groovt, aber sie gibt auch dem Erzähler Raum, der gleichberechtigt seinen Sound in den Sound der Band mischt … Die Art und Weise, wie Fehri intoniert und artikuliert, ist absolut eigen.

kulturtipp, 2. November 2018

Der Poet interpretiert seine Texte selbst, als Sprechgesang und gesunden im heiser-rauen Timbre. Die Musikalität der Texte verbindet sich mit dem Instrumentalspiel, dicht und intensiv.